Urkontinent Gondwanaland
Es gibt so viele Möglichkeiten, seinem Alltag zu entfliehen. Abzuschalten, einen Kurzurlaub für die Gedanken zu unternehmen, um einfach nur die Seele baumeln zu lassen. Jeder Ort, ob groß oder klein, hat seine eigenen wunderbaren Flecken, die die Menschen anziehen. Auf der Suche nach Ruhe und Gelassenheit.
Die einen gehen im Park spazieren. Die anderen genießen den Nachmittag in einem nostalgischen Café oder den Ausflug mit dem Fahrrad zum See. Ich habe in Leipzig für mich einen ganz besonderen Ort gefunden, um mich für kurze Zeit in gedanklich und auch körperlich in eine andere Welt entführen zu lassen: Das Gondwanaland im Zoo Leipzig.
Es ist ein einzigartiges Erlebnis, die gigantische Glaskuppel inmitten der hektischen Innenstadt zu betreten. Schließen sich die Türen hinter mir, strömt mir die warme, feuchte Luft des Tropenkontinents entgegen.
‚Gondwanaland‘ heißt das Herz des Leipziger Zoos, welches unter seinem Dach die tropischen Regenwälder Asiens, Südamerikas und Afrikas vereint. Ganze 16.500 Quadratmeter ist diese Erlebniswelt groß, und beherbergt über 500 tropische, faszinierende und außergewöhnliche Pflanzenarten.
Tiere im Gondwanaland
Nicht nur allein die exotische und farbenprächtige Flora ist ein Grund, Gondwanaland zu besuchen. Über 90 Tierarten bevölkern diese wunderschöne Landschaft. Viele von ihnen dürfen sich frei in der Halle bewegen und überraschen den Besucher, manchmal unerwartet, zwischen Ästen und Blättern oder auf den zahlreichen verschlungenen Trampelpfaden.
Durch einen Vulkanstollen, welcher Millionen von Jahren alte Fossilien beherbergt und auch den einen oder anderen nachaktiven, flauschigen Bewohner in sich birgt, gelangt man direkt in den Dschungel.
Auf meinem Weg durch ein asiatisches Dorf höre ich Vögel zwitschern und Affen kreischen. Als wäre ich vom lauten, hektischen Treiben der Leipziger Großstadt durch eine magische Tür direkt in den zahlreich bevölkerten Tropenwald befördert worden. Der perfekte Ort, um zwischen Palmen zu schlendern und den Urkontinent Gondwana zu erforschen.
Der Urwaldfluss Gamanil lässt sich mit Booten befahren. Ich fühle mich wie ein Forschungsreisender, setze meinen imaginären Tropenhelm auf und fahre mit dem Boot auf eine kleine Zeitreise – vom Urknall, der Entstehung des Universums – bis hin zur unglaublichen Artenvielfalt der heutigen Wälder.
Bilder vom Gondwanaland
Eine Bootsfahrt durch den Urwald ist eine kleine Entdeckungsreise.
Die flinken Totenkopfäffchen vor die Linse zu bekommen, ist gar nicht so leicht.
Einer der schönsten Plätze ist dort die Insel der Totenkopfäffchen. Doch Vorsicht – immer auf die Handtasche aufpassen, und nicht zu nah an das Geländer kommen, sonst ist die Geldbörse schnell in die kleinen Fingerchen der Affen übergegangen. Sie sind neugierig, flink und einfach unglaublich süß, wie sie über unseren Köpfen von Ast zu Ast hüpfen und zwischen den staunenden Besuchern hin- und her stromern. Nicht umsonst hatte Pippi Langstrumpf einen Totenkopfaffen – sie sind zwar klein und niedlich, aber definitiv nicht zu unterschätzen!
Im dichten Blattwerk des Dschungels lassen sich auch, sobald sie gerade Laune haben und nicht ihr gewohntes Schläfchen in der hölzernen Box halten, ganz gemütliche Bewohner des Urwaldes entdecken: die Zweifingerfaultiere. Mit ihren langen Krallen und noch längeren Armen hängen sie gemütlich vom Baum. Auch wenn sie nichts tun – ich könnte ihnen stundenlang beim Nichtstun zusehen.
Auch wenn es so scheint, dieses Bild steht nicht auf dem Kopf.
Die Tapirmama mit ihrem Nachwuchs.
Und so geht der entspannende Schlendrian durch die Tropenwelt voran. Vorbei an fröhlich plantschenden Riesenottern, Löffelhunden mit unglaublich großen Ohren, bis hin zu einer kuschligen Höhle. Dort stürzt ein rauschender Wasserfall herab, hinter welchem ein paar Zwergflusspferde ein ausgedehntes Bad nehmen.
Eines meiner persönlichen Highlights sind auch die Schabrackentapire. Durch Raubbau sind sie in ihren natürlichen Lebensräumen extrem bedroht. Hier im Gondwanaland haben sie ein zu Hause gefunden, in dem sie in Frieden und entspannt leben können.
Ich genieße den Spaziergang durch diese Erlebniswelt. Es ist ein absolutes Kontrastprogramm zu allem, das draußen auf uns wartet. Im Gondwanaland scheint die Zeit stehen geblieben. Und das seit tausenden von Jahren. Wie auf dem Urkontinent liegen Südamerika und Afrika dicht beieinander, sodass ich von einem Teil der Welt schnell in einen anderen huschen kann.
Artenschutz
Und was ich am Leipziger Zoo besonders großartig finde, ist die bedeutende Arbeit, die für Artenschutz geleistet wird. Den Tieren wird, auch mit großen Umbauten, Stück für Stück ein seiner Heimat ähnliches zu Hause geschaffen. Kleine Kontinente und Welten entstehen, die so gut wie möglich an deren Lebensräume angepasst sind. Neben dem Gondwanaland sind so beispielsweise ein großer asiatischer Bereich, Südamerika und Afrika bis in kleine Details ihren großen Vorbildern nachempfunden.
Der Baumwipfelpfad zwischen den tropischen Blätterdächern.
Auf der ganzen Welt werden Zucht- und Auswilderungsprogramme unterstützt. Eine Nashornzuchtstation in Malaysia oder eine Schimpansenstiftung in Westafrika sind nur zwei von vielen Programmen, die dabei unterstützt werden. Ohne Zoos wie diesen wären viele bedrohte Tierarten schon längst ausgestorben.
Aus diesem Grund freue ich mich immer wieder aufs Neue, in den Leipziger Zoo und das Gondwanaland zu schlendern. Ich freue mich über neue Zuchterfolge, die erreicht werden konnten. Über jedes neue Tapirbaby, das im Zoo Leipzig gesund das Licht der Welt erblickt.
Und über jeden Spaziergang durch den tropischen Regenwald, um für einen kurzen Augenblick abzuschalten und an einem ganz fernen, wunderschönen Ort zu sein.
Mitten in der Stadt, und doch mitten in der Natur der Tropen.
In diesen Röhrchen kann man Blattschneiderameisen beim Transportieren von Blättern zuschauen.
Öffnungszeiten und Eintrittpreise
Der Zoo Leipzig und damit auch das Gondwanaland öffnet zwischen dem 21.03. und 30.04. von 9 bis 18 Uhr, zwischen dem 01.05. und 31.09. von 9 bis 19 Uhr, zwischen dem 01.10. und 31.10. von 9 bis 18 Uhr und zwischen dem 1.11. und dem 20.03. zwischen 9 und 17 Uhr. Erwachsene zahlen je nach Saison zwischen 16€ und 18,50€ ermäßigt 13-15€. Kinder ab 4 Jahren zahlen 9-11€. Bei mehr als 3 Besuchen lohnt sich auch eine Jahreskarte. Diese kostet für Vollzahler 70€, ermäßigt und für Kinder 43€.
Auf Wiedersehen im Gondwanaland!
10 Kommentare
So eine wahnsinns Landschaft! In meiner unmittelbaren Umebung ist bloß der Zoo Hannover – dort war ich allerdings schon ewig nicht mehr! 😀 Der Zoo Leipzig hat da echt ein prima Projekt 😮 Vielleicht gehe ich auch mal wieder in den Zoo, ich habe echt Lust drauf bekommen 😉
Ja liebe Ella, dieses Projekt Gondwanaland ist wirklich einzigartig.
Du solltest auf jeden Fall die Chance nutzen, falls du mal in der Nähe bist!
Liebste Grüße,
Victoria
total süßer post! sieht wirklich toll aus dort. ich bin eigentlich nicht so ein zoo-fan – die armen tiere usw. und meistens finde ich es auch schnell langweilig. aber wenn so etwas so gestaltet ist und so, finde ich das auch immer echt cool 🙂 kennst du den burgers zoo in arnheim? der ist auch toll 🙂
liebst, laura
http://www.diamondsandcandyfloss.com
Super toller Post und wunderschöne Bilder 🙂 Ich liebe Tiere ja über alles, besonders Wildtiere und freue mich deshalb auf jeden Zoobesuch 🙂
AUßerdem mag ich deinen Blog sehr gerne und folge dir nun via facebook 🙂
Liebst Chichi <3
Magst du bei mir evtl auch mal vorbei schauen? Würde mich freuen 🙂
http://urban-and-country.blogspot.de/
Liebe Chichi,
vielen Dank für dein Kompliment! Ich freue mich sehr über jeden neuen Leser. Das stimmt, wirklich jeder Besuch ist einfach wunderbar. Ich entdecke auch immer Neues dabei!
Ich schau gleich mal auf deiner Seite vorbei.
Liebste Grüße,
Victoria
Wunderschöner Post, das sieht wirklich toll dort aus! Ich finde ja große Gewächshäuser schon so toll aber das ist sich wie ein Kurzurlaub! 🙂
Lieben Dank, es ist absolut wie ein kleiner Kurzurlaub 🙂
Liebste Grüße,
Victoria
ach das sieht ja cool aus. ich geh auch echt gern in den zoo. 🙂
liebe grüße
laura (www.himbeermarmelade.de)
Liebe Victoria,
danke für den super lieben Kommentar auf meinem
Blog 🙂 Ich kann dir da nur zustimmen, besonders Iced Strawberry Dream
und Those Lemon Days erinnern mich sehr an den Sommer 🙂
Liebst Chichi <3
Sehr schöner Beitrag! Das Faultier ist so süß 🙂